Keine BUV da zu oft beim Arzt

  • Hallo zusammen,


    man sagt ja, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung die wichtigste aller sei.


    Nun wollte ich mir diese vor einiger Zeit zulegen, doch hat jeder Versicherungsberater bei den Gesundheitsfragen gleich abgebrochen, da ich zu viele Arztbesuche hatte:

    • Ohrenarzt um mich auf Tinnitus checken zu lassen.
    • Allergologe um mich auf Allergien testen zu lassen. Laktose-, Fruktoseunverträglichkeit etc.. Ohne Befund.
    • Hautarzt wegen juckender Stelle und ebenfalls obige nicht gefundenene Allergien.
    • Gastroenterologe weil mich der Allergologe dort hin geschickt hat. Eine Art Reizdarm bei dem Allergologe und Hautarzt natürlich nichts fanden. Reizdarm ist ja mehr oder weniger ein nicht spezifiziertes Krankheitsbild. Da nicht zu definieren, quasi ohne Befund.
    • Psychologe, weil mich der Gastro da hingeschickt hat. Ohne Befund.
    • Nierenarzt, weil der Gastroenterologe mich dahin überwiesen hat. Befund: leichte Niereninsuffizienz.
    • Orthopäden, weil nach dem Joggen das Knie schmerzt. Ohne Befund. Verschrieben wurden Einlagen, die quasi jeder benötigt.


    Eigentlich wollte ich ja nur frühzeitig Vorsorgen, damit es nicht bei den einzelnen Beschwerden schlimmer wird oder etwas Schlimmes sein könnte oder um sie mit möglicherweise simplen Behandlungen zu entfernen. Finde ich also von daher etwas unfair. Die Besuche liegen je 1-2 Jahre nun zurück.


    Jetzt treibe ich mehr Sport und möchte hier ebenfalls vorsorgen oder mich einfach mal durchchecken lassen.
    Beim Orthopäden möchte ich neue Sporteinlagen auf Rezept und mal meinen Oberarm checken lassen, da dieser seit 4 Monaten eine Zerrung oder eingeklemmten Muskel zu haben scheint.
    Bei einem Arzt der die Atmung checkt, möchte ich meine Atmung und Leistung mal testen lassen, da ich das Gefühl habe falsch zu atmen und zu viel CO2 im Blut zu haben.


    Aber nun trau ich mich nirgends mehr hin, da dies wieder ein Besuch auf der Liste bedeutet den ich bei den Gesundheitsfragen nennen muss. :thumbdown:


    Die Frage wäre also: noch 3 Jahre mit allem warten, Versicherung abschließen und dann wieder zu den Ärzten? Lieber jetzt zu den Ärzten und auf Renten- und Unfallversicherung setzen? Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung als Alternative abschließen, die keine Fragen stellt. Oder gibt es andere Möglichkeiten?


    Gruß
    heydu

  • Hallo,



    würde mich interessieren, ob Risikovoranfragen bei unterschiedlichen Versicherern durchgeführt worden sind, oder ob das spontane Aussagen von Vermittlern waren?


    Nach wie vor gibt es zwei Anbieter, die eine BU ohne Gesundheitsfragen, dafür mit einer recht einfachen Gesundheitserklärung, anbieten. 750 EUR, der eine, 500 EUR der andere.
    Manche Arbeitgeber bieten auch die Möglichkeit, eine BU im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge mit einfacher Gesundheitserklärung abzuschließen. Vielleicht dort mal nachfragen?


    Nicht zum Arzt zu gehen, obwohl eine Untersuchung oder gar Behandlung notwendig ist, kann kaum die richtige Strategie sein. Abwarten und auf behandlungs- und beschwerdefreie Zeiten waren, ebenso wenig. Dann lieber zunächst das mitnehmen, was man bekommen kann (s.o.) und in ein paar Jahren neu prüfen.


    Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung würde ich nur dann machen, wenn es keine Möglichkeit gibt, überhaupt eine BU zu bekommen.


    Viel Erfolg.

  • heydu schrieb u.a.

    Zitat

    Nun wollte ich mir diese vor einiger Zeit zulegen, doch hat jeder Versicherungsberater bei den Gesundheitsfragen gleich abgebrochen, da ich zu viele Arztbesuche hatte:


    Mutmaßlich wurden also keine Risikovoranfragen (Ausschreibung von Gesundheitsdaten zur Risikoeinschätzung an diverse Versicherer) durchgeführt?


    Viele Arztbesuche sagen noch lange nichts über die Versicherbarkeit aus. Vielmehr wollen die meisten Versicherer vor allem wissen, weswegen, in welchem Zeitraum, wie oft und vor allem wie genau behandelt wurde, ob eine Ausheilung und Beschwerdefreiheit besteht oder nicht und so weiter...


    Zudem hat nicht jede Gesellschaft die gleichen Fragen, Gesundheitsprüfungsverfahren, Annahmerichtlinien etc., so dass es auch deswegen schon zu unterschiedlichen Einstufungen kommen kann...Kurzum die Überprüfung Ihrer Versicherbarkeit können Sie normalerweise von einem unabhängigen Versicherungsmakler per Risikovoranfragen abklären lassen.

    Thomas Schösser
    Ihr spezialisierter Versicherungsmakler für
    Private Krankenversicherung - Berufsunfähigkeitsversicherung - Private Altersvorsorge
    Am Pfahl 10
    85077 Manching (bei Ingolstadt)
    Website: www.pkv-inhalte.de
    Tel.: 0 84 59 / 32 43 32

  • Ui, da gibt es schon Antworten. Super :)



    Zitat

    würde mich interessieren, ob Risikovoranfragen bei unterschiedlichen
    Versicherern durchgeführt worden sind, oder ob das spontane Aussagen von
    Vermittlern waren?


    Also beide haben mit so ziemlich gleichen Fragen über einen Fragenkatalog von deren Versicherungssoftware angefangen und sind dann nach 3 Arztbesuchen zu dem Entschluss gekommen, dass man warten sollte. Denn man könne auch nur einen Versuch starten und wenn der abgelehnt würde, wäre das Thema ganz entschieden.


    Also somit fanden keine Risikovoranfragen statt.


    Zitat

    Nach wie vor gibt es zwei Anbieter, die eine BU ohne Gesundheitsfragen,
    dafür mit einer recht einfachen Gesundheitserklärung, anbieten. 750 EUR,
    der eine, 500 EUR der andere.

    Davon habe ich noch nichts gehört. Haben Sie hierzu weitere Informationen? Bezahlt man da einmalige 750€ und die Gesundheitsfragen werden durch eine schwächere Erklärung ohne Überprüfung ersetzt?


    Zitat

    Manche Arbeitgeber bieten auch die Möglichkeit, eine BU im Rahmen der
    betrieblichen Altersvorsorge mit einfacher Gesundheitserklärung
    abzuschließen. Vielleicht dort mal nachfragen?

    Die Variante kenne ich auch, jedoch haben bisherige Arbeitgeber dies nicht angeboten :(


    Zitat

    Dann lieber zunächst das mitnehmen, was man bekommen kann (s.o.) und in ein paar Jahren neu prüfen.

    Das ist wohl war. Allerdings habe ich das Gefühl, als seien damit Nachteile verbunden.


    Zitat

    Viele Arztbesuche sagen noch lange nichts über die Versicherbarkeit aus.
    Vielmehr wollen die meisten Versicherer vor allem wissen, weswegen, in
    welchem Zeitraum, wie oft und vor allem wie genau behandelt wurde, ob
    eine Ausheilung und Beschwerdefreiheit besteht oder nicht und so
    weiter...

    So würde ich mir das wünschen, aber ich denke die Realität ist eher so, dass durch die simplen Fragen ausgesiebt wird und sich damit mögliche schwarze Schaafe gleich erübrigen.


    Zitat

    Kurzum die Überprüfung Ihrer Versicherbarkeit können Sie normalerweise
    von einem unabhängigen Versicherungsmakler per Risikovoranfragen
    abklären lassen.

    An die Möglichkeit hatte ich noch nicht gedacht, auch weil man mir sagte, dass die Fragen durch eine obere Behörde normiert seien. Sicherlich schlägt ein solcher Versicherungsmakler noch mit einem hohen Gehalt zu buche? Dies müssten Sie beide am Besten wissen ;)


    Danke sehr!
    heydu

  • Hallo,



    klingt so, als hätte es sich da jemand einfach gemacht: Ein paar Arztbesuche in eine Eingabemaske des Versicherers geben, Knöpfchen drücken und ablesen? Auch manche Versicherer hätten gern die Risikoprüfung so durchgeführt: Schnell via Datenbank aussieben und fertig.


    Zum Glück gibt es Versicherer, bei denen noch Menschen die Angaben ansehen, nachdenken und dann zu einer Entscheidung kommen...
    Und es gibt Kollegen, die nicht gleich einen Antrag ins Blaue einreichen, sondern via Voranfrage ein Vorab-Votum verschiedener Versicherer einholen. Deren Fragen unterscheiden sich durchaus und es gibt keine von einer Behörde oder sonstwem festgelegten Fragen. Traurig, wenn so etwas behauptet wird.


    Nur wie gesagt: Bei der Gesundheitshistorie wird es kaum eine normale Antragsannahme geben.


    Hier habe ich mal zwei der Möglichkeiten für BU's (fast) ohne Gesundheitsprüfung beschrieben:
    http://www.helberg.info/blog/2…g-ohne-gesundheitsfragen/

  • Hallo,

    weil man mir sagte, dass die Fragen durch eine obere Behörde normiert seien

    das ist ja der größte Unfug überhaupt!

    Sicherlich schlägt ein solcher Versicherungsmakler noch mit einem hohen Gehalt zu buche?

    Versicherungsmakler finanzieren sich ebenfalls durch die Provision, die vom Versicherer gezahlt wird. Das ist also für Sie nicht mit zusätzlichem finanziellen Aufwand verbunden.


    Grüße

  • Zum Glück gibt es Versicherer, bei denen noch Menschen die Angaben ansehen, nachdenken und dann zu einer Entscheidung kommen...
    Und es gibt Kollegen, die nicht gleich einen Antrag ins Blaue einreichen, sondern via Voranfrage ein Vorab-Votum verschiedener Versicherer einholen. Deren Fragen unterscheiden sich durchaus und es gibt keine von einer Behörde oder sonstwem festgelegten Fragen. Traurig, wenn so etwas behauptet wird.

    Damit meinen Sie allerdings Ihre Kollegen? Bislang war ich ausschließlich bei Versicherern einzelner Versicherungen, die werden natürlich kaum bei anderen Versicherungen Voranfragen einreichen. Also sollte ich es noch bei einem Versicherungsmakler versuchen.


    Nur wie gesagt: Bei der Gesundheitshistorie wird es kaum eine normale Antragsannahme geben.

    DER Gesundheitshistorie, also meiner. Ja, schade.

    Hier habe ich mal zwei der Möglichkeiten für BU's (fast) ohne Gesundheitsprüfung beschrieben:
    http://www.helberg.info/blog/2012/10/ber…undheitsfragen/

    Werde ich mir anschauen! Danke!


    Zitat

    Versicherungsmakler finanzieren sich ebenfalls durch die Provision, die
    vom Versicherer gezahlt wird. Das ist also für Sie nicht mit
    zusätzlichem finanziellen Aufwand verbunden.

    Achso. Warum dann noch zu einem Versicherungsmann/frau einer speziellen Versicherung gehen?



    Viele Grüße
    heydu

  • Achso. Warum dann noch zu einem Versicherungsmann/frau einer speziellen Versicherung gehen?

    Eben.


    Viele Leute meinen offenbar, beim Makler wäre ein Vertrag teurer, als der gleiche Vertrag bei einem Vertreter. Das stimmt so nicht.
    Egal wie schlecht oder gut eine Beratung und Vermittlung war: Gleicher Tarif, gleicher Preis.

  • Zitat

    Viele Leute meinen offenbar, beim Makler wäre ein Vertrag teurer, als der gleiche Vertrag bei einem Vertreter. Das stimmt so nicht.


    Das kommt nach meiner Erfahrung oftmals daher, weil Viele beim Begriff Makler beziehungsweise Versicherungsmakler meinen, die Vergütung würde ähnlich wie beim Immobilienmakler abgewickelt werden, sprich mit zusätzlichen Kosten...
    Das dies, zumindest Stand Mai 2013 noch (vielleicht ändert der Gesetzgeber irgendwann einmal die jetzigen Regularien), nicht der Fall ist, muss oft erst einmal kommuniziert werden.

    Thomas Schösser
    Ihr spezialisierter Versicherungsmakler für
    Private Krankenversicherung - Berufsunfähigkeitsversicherung - Private Altersvorsorge
    Am Pfahl 10
    85077 Manching (bei Ingolstadt)
    Website: www.pkv-inhalte.de
    Tel.: 0 84 59 / 32 43 32

  • Mag gut sein, Herr Schösser.


    Zurück zum Ursprungsthema: Es gibt inzwischen den dritten Anbieter mit einer BU und einer vereinfachten Gesundheitserklärung. Habe ich im oben verlinkten Artikel aktualisiert. Hilft heydu allerdings auch nicht :( 5 Fragen, maximal 3 Jahre zurück.


    Aber vielleicht hilfts anderen. Es mag auch sein, dass zukünftig noch mehr Versicherer auf den Zug aufspringen.

  • Ja, die Variante der Gothaer hörte sich toll an. Aber schon die erste Frage bringt mich zum scheitern:
    1. Waren Sie wegen Beschwerden oder Krankheiten des
    Bewegungsapparates (Wirbelsäule, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder),
    der Psyche, des Herzens oder des Kreislaufs (z. B. Bluthochdruck) oder
    wegen Zuckerkrankheit, Alkoholmissbrauch, Asthma, Schlaganfall,
    Nierenerkrankungen, Hepatitis, Multiple Sklerose (MS), HIV-Infektion
    oder Krebserkrankungen in den letzten 3 Jahren in ärztlicher, physiotherapeutischer oder psychotherapeutischer Behandlung?


    Sollte ich wegen einer Zerrung zum Orthopäden gehen, müsste ich diese Frage mit "Ja" beantworten.
    Da ich jährlich das Blut beim Nephrologen überprüfen lasse, müsste ich diese Frage ebenfalls mit "Ja" beantworten....


    Gerecht fände ich nur, dass jeder beim Abschluss einen Test bei einem Arzt machen muss.
    Denn momentan merke ich noch nichts von einer Niereninsuffizienz. Das kam nur durch Zufall raus.
    Aber wie viele haben wohl noch eine solche Insuffizienz, merken auch nichts davon, bekämen aber eine Versicherung ohne Ausschlüsse nur weil es keinen zufällig mal auffiel?

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