Liebes Forum,
in der letzten Zeit habe ich mich mit dem Thema Pflegezusatzversicherung beschäftigt. Ich bin mir aber noch nicht schlüssig, unter welchen Umständen sie sinnvoll ist. Diese drei widersprüchlichen Aussagen verunsichern mich zutiefst:
- Auf den Seiten des BdV steht, dass der Pflegezusatz insbesondere dazu da ist, um Angehörige vor hohen Zahlungen zu schützen. Auch der Makler Helberg schreibt dies auf seiner Seite. Ähnliche Aussagen habe ich auch hier im Forum gefunden.
- Ein Vertreter der Debeka sagte mir vor kurzem, dass ein Pflegezusatz immer sinnvoll sei (auch unabhängig von der familiären Situation), da die Kosten unabhängig von der familiären Situation entstünden.
- Vor einiger Zeit erschien in der FAZ ein Artikel, in dem stand, dass ein Pflegezusatz fast immer sinnlos sei, da man im Pflegefall lieber sein Vermögen (z.B. Immobilie) verzehren sollte. Zur Not würde das Sozialamt zahlen. Man sollte sich die Prämie im wahrsten Sinne des Wortes sparen, d.h. mit den gesparten Beiträgen selbst Rücklagen bilden.
Kurz zu meiner Situation:
- Für meine Eltern soll definitiv ein Pflegezusatz abgeschlossen werden, um mich vor hohen Zahlungsverpflichtungen zu schützen bzw. um das Vermögen meiner Eltern zu schützen (Erhalt des Erbes).
- Nun zu mir: Ich bin Ende 20, Single, habe keine Kinder und plane auch keine Familiengründung. Natürlich kann ich es nicht ausschließen, dass ich doch mal Frau/Kinder haben könnte. Ich habe derzeit niemanden, den ich versorgen muss (außer ggf. Eltern).
- Die Beiträge zu einer Pflegezusatzversicherung könnte ich mir finanziell leisten.
- Meine Gesundheit ist etwas angeschlagen, daher wird es mit der Gesundheitsprüfung schwierig.
- Eine BU habe ich zum Glück schon. (Ein Neuabschluss wäre aufgrund meiner Vorerkrankungen derzeit schwierig.) Der Pflegezusatz wäre also eine Ergänzung zur BU.
So, jetzt hätte ich gern mal eine ehrliche Meinung: Ist es für einen Single Ende 20 wirklich sinnvoll, eine Pflegezusatzversicherung abzuschließen? Oder soll ich mit einem möglichen Abschluss warten, bis ich (eventuell) doch Frau/Kinder habe?
Meine Gedanken:
- Ich könnte mein Vermögen schützen, sollte ich zum Pflegefall werden. Aber wem nützt dies, wenn ich keine Frau/Kinder habe?
- Soll ich mich jeztz schon für die Eventualität versichern, dass ich z.B. in 10 Jahren doch Angehörige haben werde und ich mich in 10 Jahren aufgrund von noch schwerwiegenderen Vorerkrankungen nicht mehr sinnvoll absichern kann?
- Theoretischer Fall: Sowohl meine Eltern als auch ich werden alle zum Pflegefall.
Ich hätte gern Denkanstöße und Tipps.
Vielen Dank im Voraus.