Hier streiten sich die Geister!
Man muß zunächst unterscheiden: Will ich bauen oder nicht?
Fall 1.) Ich will bauen und vorher Eigenkapital aufbauen. Hier kann Bausparen Sinn machen, wenn ich sehr risikoscheu bin. Die Sparrendite deckt bestenfalls die Inflationsrate, dafür kann ich später evtl. ein günstiges Darlehen bekommen. Oft ist es sinnvoller, das Eigenkapital rentabler anzusparen (z.B. Investmentfonds), dann braucht man später weniger Darlehen aufzunehmen, das darf dann auch etwas teurer sein als das Bauspardarlehen. Einen Rat kann man hier nicht geben, hängt von der Risikoneigung des Sparers und der Entwicklung der Marktzinsen ab.
Fall 2.) Ich will sofort bauen und habe keinen Bausparer. Hier wird gerne angeboten, sofort einen Bausparer aufzufüllen (auf Darlehensbasis) um später das günstige Bauspardarlehen zu bekommen. Diese Finanzierungsvariante hat den Vorteil eines festen Zinssatzes über die gesamte Laufzeit, ist aber in der Summe meistens teurer als eine normale Annuitätenfinanzierung.
Fall 3.) Ich will nicht bauen, nur sparen. Vorteil: hohe Sicherheit. Rentabel nur in Verbindung mit der Wohnungsbauprämie, erreichbare Rendite derzeit mit Förderung um 4 - 4,5 %. Geeignet für risikoscheue Sparer - es gibt rentablere Anlagen, die aber riskanter sind. Gleiches gilt für die Anlage vermögenswirksamer Leistungen: Bausparen ist sicher, aber wenig rentabel. Fondssparen ist rentabel, aber mit dem Risiko von Kursschwankungen.
Hinweis für die Kollegen vom Fach: Diese Betrachtung ist - logischerweise - grob vereinfacht und ersetzt nicht eine individuelle Beratung! Jeder Einzelfall kann anders aussehen - aber das kennt Ihr ja schon, weil es für fast alle Finanzprodukte gilt. Ich bemühe mich, die wichtigsten Facts so kurz wie möglich zu beschreiben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit! Also zerreisst mich bitte nicht gleich wieder...